Einer meiner besten Freunde hier, Markus, hat diesen Trip schon vor längerer Zeit geplant, da sein Mitbewohner aus Innsbruck derzeit in Australien ist, um einem Mountainbike- Rennen in Canberra (übrigens die tatsächliche Hauptstadt) beizuwohnen. Und weil der Flug relativ günstig war und ich darauf brenne, jeden Winkel von Australien kennen zu lernen, habe ich kurzerhand beschlossen, ihn zu begleiten.
Ein aufregendes Wochenende nahm seinen Anfang bereits am Freitag in Melbourne. Dort besuchten wir abends nämlich ein weiteres Footie- Match. Da ich davor nun schon zwei Spiele in Gesellschaft von Australiern gesehen habe, die mir (ganz wild darauf einer Unwissenden ihren besten Sport der Welt näher zu bringen ...) geduldig alle Regeln erklärt haben, begann dieses verrückte Spiel diesmal allmählich Sinn und vor allem immer mehr Spaß zu machen. :-)
In Gesellschaft anderer Village People verbrachten wir einen Großteil des Abends in diversen Pubs, bevor wir gegen drei Uhr morgens beschlossen, zum Zeitvertreib noch das riesengroße und 24 Stunden täglich geöffnete Crown Casino aufzusuchen. Es handelte sich um meinen ersten, aufgrund meines Erfolges aber wahrscheinlich nicht letzen, Casinobesuch. Wir entschieden uns für Roulette, und dafür, 10 Dollar aus Markus Reisekasse zu setzen (fremdes Geld verspielt sich doch viel leichter ... ;-)). Diese verwandelte ich in den gerade ein Mal 15 Minuten, die uns noch blieben bevor wir zum Bus mussten, mit zielsicheren Tipps in über 50 Dollar. :-) Unseren überraschenden Gewinn feierten wir daraufhin mit einem netten Mitternachtssnack: Anstatt der üblichen Burger bei Mc Donalds stand in dieser Nacht leckeres Sushi auf dem Speiseplan.
Immer noch frisch und munter bestiegen wir schließlich um 6 morgens nach einer durch wachten Nacht unseren Flieger nach Sydney. Na ja, Markus war recht fit, während ich, kaum hatte ich meinen Platz eingenommen, in tiefen Schlummer fiel und um ein Haar den Atem beraubensten Sonnenaufgang aller Zeiten verpasst hätte. Da dieser vor uns stattfand, war es schwierig, ihn auf einem Foto festzuhalten, hier dennoch ein Versuch!
Des Weiteren ein Bild aus der Kategorie "Dinge, die ich in Australien (von wegen heißes, sonniges Land) NICHT sehen möchte": Schnee! Anstatt Surfingtrips werden in meiner Gegend im Moment Snowboardkurse angeboten!
In Sydney angekommen, machten wir uns zuerst auf den Weg zu unserem Hotel. Dieser führte uns durch Chinatown, ein Viertel, in dem vor Allem zwei Dinge bleibenden Eindruck hinterlassen haben: Dieser vergoldete Baum (Sydney ist wirklich eine vornehme Stadt ...),
Chinatown
und dieses leckere Frühstück:
Gestärkt erreichten wir kurz darauf unser Hotel, welches auf den ersten Blick einen äußerst angenehmen Eindruck machte. Als ich mich im Zimmer angekommen etwas frisch machen wollte, musste ich jedoch feststellen, dass das Licht im Bad nicht funktionierte. Zwar konnte ich ein Kästchen ausfindig machen, mit dem man durch hinein stecken der als Zimmerschlüssel fungierenden Magnetkarte den Strom aktivieren konnte, jedoch schien diese Vorrichtung für die Badezimmerbeleuchtung nicht die geringste Rolle zu spielen. Auch Markus konnte das Problem nicht lösen, weswegen wir uns auf zur Rezeption machten, um den Mangel zu melden. Ohne mit der Wimper zu zucken, zog die freundliche Rezeptionistin daraufhin jenes zu diesem Zweck scheinbar allzeit unter ihrem Pult bereit liegende Hilfsmittel hervor, um uns eine Lektion in Sachen richtiger Benutzung der Magnetkarte zu erteilen.
Markus durfte sogar noch üben, und tatsächlich waren wir daraufhin in der Lage, das Badezimmerlicht in Gang zu bringen.
Beflügelt von diesem Erfolg beschlossen wir daraufhin die Innenstadt unsicher zu machen, aber schon am Weg dorthin beging Markus den nächsten Fauxpas: In einer nahe gelegenen Zugstation stießen wir auf einen Aborigine, der kleine Bilder und Billets bemalte und verkaufte. Angetan von seiner Kunst beschloss Markus, eines der Bilder zu erstehen. Der nette Aborigine nahm sich überaus viel Zeit, um uns von sich, seinem Stamm sowie der Symbolik seiner Motive zu erzählen und erklärte sich sogar bereit, alles dies für Markus niederzuschreiben. Dieser war scheinbar trotzdem der Meinung, für seine 10 Dollar noch nicht genug bekommen zu haben, denn als wir den Mann verließen und unseren Zug bestiegen, musste ich mit großem Entsetzen feststellen, dass Markus diesem armen, ohnehin einem Jahrhunderte lang verfolgten Volk angehörigen Menschen (angeblich versehentlich, pah ...) auch noch sein Namensschild entwendet hatte. Also gut, zu Markus Verteidigung muss ich sagen, dass er noch Stunden später davon geredet hat, umzukehren und sein Diebesgut zurück zu geben ... aber seien wir ehrlich, Reue sieht anders aus! ;-)
In der Innenstadt angekommen, wurden wir überwältigt von jenem Anblick: Bilder, die jeder aus dem Fernsehen und von unzähligen Fotos her kennt, das weltberühmte Opernhaus von Sydney, die Sydney Harbour Bridge.
Mama und Daddy: Schaut mal was für einen tollen Wald wir in einigen Jahren in unserem Garten haben werden, wenn unser Bambus ebenso prächtig gedeiht ... :-)
Parliament House
Nach einem langen Spaziergang durch diesen wunderschönen Park machten sich nach einer schlaflosen Nacht doch erste Müdigkeitserscheinungen bemerkbar, weswegen es bei Starbucks an diesem Tag mal wieder ein besonders großer Kaffee sein musste:
Danach ging es aber auch gleich weiter, und zwar mit einer Fahrt auf den Sydney Tower,
und einer Besichtigung von The Rocks, Sydneys ältestem Stadtviertel:
Voilà, mein erstes Känguru- Steak, *YUMMIE*:
Für den Abend war Ausgehen angesagt, und Markus und sein Freund Peter hielten an diesem Plan auch fest. Ich dagegen muss zu meiner Schande gestehen, dass mich in den 20 Minuten, die wir auf Peter warten mussten, der Schlaf übermannte. Während die Männer also dem Nachtleben frönten, kam ich in dieser Nacht auf stolze 12 Stunden Schlaf! :-)
An unserem zweiten und leider auch schon wieder letzten Tag in Sydney ließen wir uns bei strahlendem Sonnenschein von einem Einheimischen auf einen mehrstündigen Rundgang durch die Innenstadt schicken, hier einige Eindrücke:
Den Abschluss eines überaus gelungenen Wochenendes bildete ein Besuch bei Max Brenner, einer zum Glück auch in Melbourne ansässigen Kette von Chocolate Bars. Dort ließen wir uns heiße Schokolade zum selber Schmelzen,
Shakes aus Schokolade, Erdbeeren und Eis, sowieso Waffeln schmecken, bevor wir glücklich und zufrieden die Heimreise antraten.