Donnerstag, 24. Juli 2008

Melbourne Teil 1 - "Winterspaziergang"

Da bin ich wieder! Verspätet aber frisch und fröhlich, trotz gestriger Pubnight. :-)

Und heute folgen endlich die versprochenen Fotos. :-) Da ich noch viel zu wenig von meiner neuen Heimatstadt gesehen habe, kann ich euch an dieser Stelle leider keinen Bericht mit dem Titel "Das ist Melbourne!" liefern. Stattdessen werde ich euch hier in kleinen Portionen jene Orte präsentieren, die mir bisher besonders gut gefallen haben.

Im ersten Beitrag dürft ihr mich bei Sonnenschein und etwa + 20°C auf einen "Winterspaziergang" begleiten:

Mitten durch Melbourne verläuft der Yarra River. An dessen Nordufer finden sich die meisten Einkaufsstraßen und viele jener Sehenswürdigkeiten, die ich euch hier in den nächsten Wochen vorstellen werde. Unser Spaziergang führt uns aber heute über die Princes Bridge an das Südufer, welches vor allem durch ausgedehnte Parkanlagen geprägt ist. Auf der Brücke genießen wir zuerst noch ein Mal den Blick zurück auf die Innenstadt,


bevor wir am St. Kilda Road, vorbei an den Alexandra Gardens, zu den Queen Victoria Gardens flanieren:

Queen Victoria Gardens

Floral Clock, sie soll aus etwa 7000 Blumen bestehen, die 4 Mal jährlich erneuert werden

Diese gehören zusammen mit dem darauf folgenden Park Kings Domain zu jenem Gelände, auf dem früher die Hütten der Goldgräber standen. Der australische Goldrausch Mitte des 1900 Jahrhunderts ließ abertausende Schatzsucher und Abenteurer aus aller Welt nach Australien strömen. Innerhalb von 10 Jahren stieg die Bevölkerungszahl des Landes von 95 000 auf 1 200 000 Einwohner an.

Auf unserem Weg stoßen wir auf das Weary Dunlop Denkmal:

Sir Edward "Weary"Dunlop

Der australische Nationalheld Sir Edward "Weary" Dunlop, der auch ein gefeierter Boxer und Rugbyspieler war, machte als Chirurg im Zweiten Weltkrieg von sich reden, als er unter Einsatz seines Leben seine Männer schützte und einen provisorischen Operationssaal leitete.

Weiter spazieren wir zum Shrine of Remembrance.

Shrine of Remembrance

Dieser wurde zum Gedächtnis an die Gefallenen der Kriege in Korea, Malaysia und Vietnam errichtet. In der Kuppel des Denkmals befindet sich eine runde Öffnung, durch die am 11. November um 11 Uhr die Sonne auf einen Gedenkstein scheint.
Da das Wetter so schön ist, steuern wir aber, anstatt das Gebäude zu betreten und uns vom Vorhandensein dieser Öffnung sowie des Steins zu überzeugen, die Aussichteterasse an. Diese bietet einen hervorragenden Blick auf die Stadt:


Dieses Foto ist zwar etwas eigenwillig belichtet, aber mir gefällt es gerade deswegen! :-)

Dienstag, 22. Juli 2008

Orientation Day

Hallo ihr Lieben! Wahrscheinlich werde ich diesem Eintrag heute Abend einen weiteren mit neuen Fotos folgen lassen (ich weiss eh, dass ihr eigentlich nur die Fotos sehen wollt ... ;-)), aber da ich jetzt schon einige Tage nichts von mir hoeren lassen habe, dachte ich mir, ich nutze eine kleine Arbeitspause fuer ein paar Worte in die Heimat ....

Warum diese mehrtaegige Funkstille? Noch mehr neue Freunde! :-) Nachdem ich am Wochenende schon einige Zeit mit den Australiern und meiner netten Mitbewohnerin Jill bei "Jaeger Bombs" (bei uns besser bekannt als "Flying Hirsch", aus irgendeinem Grund steht die ganze Welt auf dieses abscheuliche Getraenk aus Jaegermeister und Red Bull ...) und Guitar Hero (Luki ich weiss du liebst dieses Spiel, ich bin leider grottenschlecht! :-() verbracht habe, hatte ich am Sonntag Abend Gelegenheit, die anderen Austauschstudenten fuer dieses Semester kennen zu lernen, meine "Internationals".
Daher kann ich nun unter anderem auch einen Oesterreicher (Markus aus Innsbruck), mehrere Deutsche (sie sind ueberall! ;-)), einige Amis (zwei von ihnen kommen aus New York, was sie schon von vornherein zu meinen besten Freunden hier macht, weil nach Australien New York auf meiner "Julias Reise um die Welt"- Liste steht!), zwei Kanadier (einer kommt aus Montreal, spricht aber Englisch, die andere wohnt irgendwo im suedlichen Landesinneren) einen Norweger, einen Mexikaner (?) und einen Inder zu meinen Freunden zaehlen.
Mit ihnen allen hatte ich gestern Orientation Day auf der Uni, was bedeutet, dass wir bei reichlich Essen (dieses wies leider diverse Maengel auf, da es weder Barbecue noch KAFFEE gab! :-() viele Leute kennenlernten und in zahlreichen Lectures mit nuetzlichem und unnuetzem Wissen ueber die Uni und Melbourne versorgt wurden. Am besten gefiel mir jener Vortrag, in dem uns zwei Vertreter der Polizei von Melbourne darueber aufklaerten, dass Polizisten in Australien dazu da sind, um uns zu helfen, wir sie wirklich IMMER und mit ALLEM anrufen koennen (ach ja, denen erzaehl ich mal das Eine oder Andere ...) und wir sie fuer ihre Dienste nicht ein mal bezahlen muessen, da sie ueberhaupt nicht korrupt sind ... :-) Des Weiteren wurden wir darueber informiert, was wir anstellen muessten um des Landes verwiesen zu werden; und eine Rettungsschwimmerin wies uns darauf hin, dass wir beim Schwimmen im Meer doch eventuell ans Ufer gehen koennten, falls wir einen Hai sehen sollten. Alles in Allem war es ein ueberaus lehreicher Tag. :-)
Am Abend stand dann das erste Mal Ausgehen am Programm (ja das war Teil des Orientation Days und Pflicht fuer alle Internationals, wir mussten da hin gehen, sie haben uns gezwungen, ganz ehrlich ... ;-)). Meine Sorge, dass wir aufgrund der eher unguenstigen Lage des Student Village keine Moeglichkeit haetten, die Bars der Innenstadt zu besuchen, erwies sich gluecklicherweise als vollkommen unbegruendet (hier faehrt die Tram, also Strassenbahn, relativ lange, und auch das Taxi nach Hause ist mit ca. 20 Dollar fuer vier Leute erschwinglich), und so machten wir ein nettes Pub in der Innenstadt unsicher, das mich alleine deswegen begeisterte, weil die Live Band zwei Songs von den Killers spielte! :-)
Heute werde ich pausieren und meinen Blog updaten, denn morgen folgt schon die naechste Partynacht (jeden Mittwoch holen uns Busse direkt vom Village ab und bringen uns in ein Pub, in dem die Getraenke umso guenstiger sind, je frueher man kommt). Und angeblich beginnt naechsten Montag das Orientation Program des Student Village, bei der wir zwei Wochen lang taeglich fortgehen und alle wichtigen Lokale der Stadt kennenlernen ... Ich bin gespannt!

Und nein, ich vernachlaessige meine Arbeit hier ueberhaupt nicht! Da unter der Woche die meisten Lokale gegen eins schliessen, und mein Arbeitstag erst um neun beginnt, lassen sich Pflicht und Vergnuegen in Melbourne ganz wunderbar unter einen Hut bringen! :-)


Zum Schluss muss ich an dieser Stelle noch ein Mal betonen, wie sehr ich mein Auslandssemester liebe! Waehrend ich in der ersten Woche (wir erinnern uns: krank, Regen, keine Leute ...) ehrlich gesagt ein bisschen bezweifelt habe, ob ich hier nun meinen Traum lebe oder es doch nur meine Sturheit war, die mich an diesen Ort am anderen Ende der Welt gebracht hat (nach dem Motto "jetzt erst recht, je schwieriger ihr es mir macht nach Australien zu kommen, desto mehr will ich es ..."), geniesse ich jetzt jede Sekunde. Ich habe Freunde aus aller Welt, einen wirklich interessanten Job (dazu bald mehr ...) auf einer Uni, die gratis Kaffee und Milch fuer alle Mitarbeiter zur Verfuegung stellt (ja das begeistert mich, sehr sogar!) und ich wohne in einer spannenden Stadt am MEER, und zwar in einem Land, in dem es circa drei Millionen Orte gibt, die ich in den naechste Wochen und Monaten bereisen moechte. Ich liebe Australien!! :-)

Freitag, 18. Juli 2008

Welcome to Student Village!

So ihr Lieben! Heute werde ich euch mal zeigen, wie ich hier so wohne! Wie schon oft erwähnt ist mein neues zu Hause das Studentenheim Student Village, das etwas ausserhalb von Melbourne liegt. Meine Adresse für alle die mal vorbeischauen wollen ist:

STUDENT VILLAGE
Williamson Road
Maribyrnong
Victoria 3032

Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Adresse auch meine Postadresse ist, also wartet lieber noch mit dem Abschicken meiner Briefe, Postkarten, kleinen, großen und sehr großen Pakete bis ich dies geklärt habe! ;-)

Das sind die Kärtchen, die mich dazu berechtigen hier zu wohnen und das Internet zu benutzen. Tatsächlich gibt es am Gelände Security und der Besitz dieser Ausweise wird gelegentlich überprüft:


Und jetzt nehme ich euch mit auf einen Rundgang!

Mal sehen wo wir hin müssen:


Das Village besteht aus lauter kleinen zweistöckigen Häuschen, in denen circa 7 oder 8 Appartments für jeweils 2 bis 3 Leute untergebracht sind. Vier solcher Häuschen gehören jeweils zusammen (haben einen gemeinsamen Namen und eine bestimmte Farbe) und es gibt 6 solcher Einheiten. Dazwischen erstrecken sich großzügige Rasenflächen, außerdem gibt es Sportplätze, einen Fitnessraum, den Computerraum in dem ich gerade sitze und einiges mehr.

Ich wohne im dunkelroten Block E (für Endeavour), wo wir uns jetzt schnurstracks hinbegeben werden:


Im Innenhof stoßen wir natürlich auf den obligatorischen Barbecueplatz, anders stellt man sich Australien auch nicht vor, oder?


Auch mein Häuschen trägt einen Namen, nämlich Erskine.


Erstaunlicherweise gibt es hier keine Haustüren. Durch ein offenes Stiegenhaus gehen wir jetzt in den ersten Stock, wo wir rechts auch schon vor meiner Zimmertür (J) stehen.


Hereinspaziert! Hier sehen wir den Vorraum, den ich mir mit meinen Mitbewohnerinnen teile. Eine von ihnen besitzt einen Wäscheständer. Links wohnt die Californierin Jill und rechts die Australierin Bianca, die allem Anschein nach gerne Guinness trinkt.


Ganz links geht es in mein Zimmer, und das sieht so aus:


und so:


Nein ich war nicht gerade begeistert. Obwohl ich schon gehört habe, dass das Village nicht das Hilton ist, hab ich´s mir doch ein bisschen komfortabler vorgestellt. Der Raum ist klein, die Möbeln sind alt (zu sehen unter anderem an diesem verknoteten Ding vorm Fenster, das wohl vor langer, langer Zeit mal ein Vorhang war ...) und ein bisschen sauberer hätte ich es mir auch gewünscht. Aber da ich inzwischen alles geputzt und meine Sachen eingeräumt habe, ist das jetzt eben daheim.


Und aus! Das ist mein Blick aus dem Fenster:


Einen Blick ins Bad dürft ihr auch noch werfen:


Diesen Raum mag ich nachwievor nicht, weil es hier keine Heizung gibt. Ich komme mir jeden Morgen vor als müsste ich bei etwa 10 °C im Freien duschen.

Eine Gemeinschaftsküche für das ganze Haus befindet sich im Erdgeschoss. Die wird jeden Morgen geputzt und sah bisher eigentlich immer recht in Ordnung aus, was aber auch daran liegen könnte, dass Ferien sind. Was dagegen gar nicht in Ordnung aussah, war mein Küchenkästchen:


Hier liegen deshalb Zeitungen, weil sich der Vorbenutzer gar nicht erst die Mühe gemacht hat, die dicke Schmutzschicht vom Boden zu kratzen.

So, ein wirkliches schönes Foto habe ich mir für den Schluss aufgehoben, denn während die Zimmer etwas gewöhnungsbedürftig sind, erinnert mich die traumhaft schöne Anlage an Ferien und Urlaub (Vielleicht ist es hier einfach so wie in vielen warmen Ländern, dass auf das Wohnen weniger Wert gelegt wird, weil sich das Leben nach Möglichkeit sowieso draussen abspielt!).


Und damit sind wir am Ende meiner kleinen Führung angelangt!

Liebe Grüße, eure Julia

Meine australischen Freunde sind eingetroffen! :-)

Juhuu!! :-)

Nachdem meine erste Woche hier in Melbourne ja ausgesprochen ruhig war (keine Mitbewohner, leeres Village, verlassene Uni), war meine zweite Woche schon viel lustiger, weil mein Projekt "Freundschaft schliessen mit meiner Kollegin Joanne" sehr gut anlaeuft. Mit ihr hatte ich in den letzten Tagen schon lange Gespraeche ueber Melbourne, unsere Unis, Familien und die Vorzuege eines Freundes mit Auto (Luki, natuerlich hast du auch andere Vorzuege! ;-)). Ausserdem bekomme ich von ihr gerade eine Einfuehrung in die australische Ess- und insbesondere Suessigkeiten- Kultur; ich probiere jeden Tag irgendeinen anderen speziellen Schokoriegel und gestern hat sie mir zum Kaffee so genannte Lamington Fingers mitgebracht (dabei handelt es sich um einen weichen "Schwammkuchen", der typischerweise mit Marmelade gefuellt und von einer Schokolade-Kokos Schicht umhuellt ist, *yummie*. Die besten gibts scheinbar irgendwo mitten im Nirgendwo im Northern Territory, mal sehen ob ich da hin komm! Fotos folgen wenn ich ein bisschen mehr zum Thema Essen beisammen hab!).

So weit so gut. Als ich gestern nach einem recht anstrengenden Arbeitstag (die Loesungen, die ich an diesem Tag herstellen wollte, erwiesen sich als aeussert widerspenstig ...) totmuede und mit dem Plan ganz frueh schlafen zu gehen ins Student Village zurueckkehrte, war dieses in den letzten Wochen so stille Oertchen ploetzlich wie ausgewechselt. Schon von weither schallte mir Musik entgegen (Foo Fighters und Aehnliches, der Musikgeschmack passt!) und auf dem bisher veroedeten Barbecueplatz im Innenhof tummelten sich unzaehlige Leute, als waeren sie schon immer dagewesen. Unter ihnen war auch eine meiner beiden Mitbewohnerin, die Californierin Jill, die insgesamt ein Jahr hier ist und gestern von einer Australien- Rundreise zurueck gekehrt ist. Sehr nett!
Und so verbrachte ich meinen Abend im Kreise meiner neuen australischen Freunde (deren Namen ich alle vergessen habe, was bedeutet, dass ich sie alle noch ein Mal danach fragen muss, woraufhin ich mir dann wahrscheinlich gerade mal die Haelfte merken kann, weswegen ich es in Zukunft vermeiden muss, irgendjemanden namentlich anzusprechen oder gar einer anderen Person vorzustellen ... Aber da ein ausgepraegtes Namensgedaechtnis leider noch nie zu meinen Staerken gezaehlt hat, bin ich ja schon Profi darin, solche Situationen charmant zu umgehen! :-)) damit australisches Bier zu trinken (ich glaube das Bier das hier alle trinken heisst Carlton Draught, werde das aber bei naechster Gelegenheit noch ein Mal ueberpruefen! ;-)) und im Kino den Film "Batman - the Dark Knight" zu sehen (sehr empfehlenswert, aber auch ein bisschen bedrueckend, da es ja der letzte Film mit dem kuerzlich verstorbenen Schauspieler Heath Ledger ist, und ich in einem Interview gelesen habe, wie sehr es ihn belastet hat, die boese Rolle des Joker zu spielen!). Schoen war's! :-)

Mittwoch, 16. Juli 2008

Australische Flora und Fauna - Teil 1

Da es bei mir schon recht spät ist, und hier allen Ernstes um halb 11 das Internet abgedreht wird (da diese Frage heute schon aufgetaucht ist: Nein, die Gehsteige klappen sie nicht hoch! :-)), bleibt mir nicht mehr viel Zeit für weitere Berichte, aber um euch zumindest noch einen kleinen Vorgeschmack zu geben, hier ein paar Fotos, auf die ich besonders stolz bin!

Darf ich vorstellen:

DAS POSSUM




Wie ich mittlerweile nachgelesen habe, ist das australische Possum nämlich nicht mit dem amerikanischen Opossum verwandt.
Die beiden haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit, aber während das Opossum (katzengroß) den nackten Schwanz einer Ratte trägt, sieht das Possum mit seinem buschigen Schwanz eher wie die Kreuzung zwischen einer Katze und einem dicken Eichhörnchen aus.

Diese Tierchen sind hier am Gelände des Student Village recht häufig. Da sie nachtaktiv sind, hört man sie abends überall rascheln und wie die Fotos beweisen, sind sie nicht besonders scheu. Ich finde sie einerseits niedlich, aber andererseits ist es schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, dass hier anstelle von Eichhörnchen diese großen Teile in den Bäumen sitzen!

Und jetzt noch ein bisschen Bildung ;-): Das in Australien heimische (und sogar geschützte) Possum wurde um 1850 auch in Neuseeland als Pelztier ausgesetzt. Da es dort natürlich nicht vorkommt, hat es kaum natürliche Feinde, weswegen es sich als invasive Spezies enorm vermehrt (heute ca. 80 Mio Tiere) und ein massives Problem darstellt.
Einige solcher gebietsfremden Spezies, die der Mensch mit den besten Absichten in einen Lebensraum gebracht hat, in dem sie nicht vorgesehen sind und daher Schaden anrichten, gibt es auch in Australien, weswegen ich auf dieses Thema noch öfter zu sprechen kommen werde!

Quantas - Spirit of Australia

Obwohl bei meiner hoch geschätzen Leserschaft schon erste Stimmen laut wurden, ich solle doch bitte endlich die Australien- Fotos herausrücken, werde ich euch auch heute noch ein wenig auf die Folter spannen, da ich an dieser Stelle erst noch ein kleines Loblied auf die Fluggesellschaft Quantas singen möchte.

Nach einigen unangenehmen Erfahrungen mit dem Fliegen zu Beginn dieses Jahres (auf insgesamt 4 Flügen ist mir alles passiert, was einem nur passieren kann: Anschlussflug verpasst, Anschlussflug gecancelt, Flieger überbucht, Gepäck verloren gegangen ...), trat ich meine große Reise mit äußerst niedrigen Erwartungen als ein notwendiges Übel an, und wurde in jeder Hinsicht positiv überrascht.
Schon mein erster Flug von München nach London stellte einen angenehmen Einstieg dar, als uns nach einem netten Frühstück verkündet wurde, dass wir diesmal nicht mit mehrstündiger Verspätung, sondern sogar 20 Minuten zu früh landen würden. Auf diese Weise hatte ich diesmal (anders als ein paar Monate zuvor) einige Stunden Zeit, um vollkommen entspannt am Londoner Flughafen herum zu spazieren und zwischendurch (getreu dem Motto : "Mir ist langweilig, was esse ich bloß?" :-)) auch noch bei Starbucks einzukehren.

a tall cappuccino and a piece of carrot passion cake, von diesen Fotos werdet ihr noch unzählige zu sehen bekommen! :-)

Gegen 12 Uhr Ortzeit konnte ich schließlich meinen Flieger der Linie Quantas besteigen, der mich über Hongkong nach Melbourne bringen sollte.

Quantas- Spirit of Australia

Und hier verbrachte ich dann 24 ausgesprochen angenehme Stunden damit zu lesen, zu plaudern, fern zu sehen, ununterbrochen zu essen und überraschend gut zu schlafen.
Schon beim Einsteigen lernte ich eine Salzburger Studentin kennen, die in Melbourne ein 8 wöchiges Praktikum absolviert. Außerdem konnte ich mir im Laufe der Reise erste Sightseeing Tips von Einheimischen notieren.
Das Unterhaltungsprogramm im Flugzeug ließ keine Wünsche offen; auf einem eigenen Monitor konnte jeder Fluggast aus über 50 Filmen (von erst kürzlich im Kino gelaufenen über alternative bis hin zu Klassikern), unzähligen Fernsehserien, Sitcoms, aber auch Dokumentationen und Reiseberichten wählen.
Und um uns den Flug auch wirklich so angenehm wie möglich zu gestalten, bekamen wir ca. alle 5 Minuten Mahlzeiten, Knabbereien, Obst und Getränke serviert. Insgesamt gab es 4 Hauptmahlzeiten (viele davon waren asiatisch, alles war lecker!) und dazwischen verschiedenste Snacks. Besonders nett fand ich, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit (auf der ersten Hälfte des Fluges) noch Kakao mit Marshmallows trinken durften und außerdem, ohnehin schon pappsatt, mit einem Jausensäckchen für die Nacht ausgestattet wurden. :-)

In Hongkong (jetzt war ich da auch schon mal ;-)) hatten wir etwa eine Stunde Aufenthalt, in der der Flieger gereinigt wurde und wir ein Mal über das ganze Flughafengelände geschickt wurden, um nach dem Aussteigen durch die Sicherheitsschleuse wieder zu unserem Gate zu gelangen.

Die lange Reise verging im Nu und dann durfte ich (frischer und ausgeruhter als erwartet) endlich jene Worte hören, auf die ich mich schon seit Jahren gefreut habe: "LADIES AND GENTLEMEN, WELCOME TO MELBOURNE!"

Dienstag, 15. Juli 2008

Bye-bye Europe!

Am nächsten Tag, meinem letzten Tag zu Hause, standen letzte Erledigungen auf dem Programm, bevor ich mich am frühen Nachmittag, ausgerüstet mit einer umfangreichen Checkliste, ans lustige Koffer packen, wieder auspacken, einpacken, umpacken etc. machte. Man will ja schließlich auf Nummer sicher gehen! :-) Dieses Spiel hätte ich mit Sicherheit noch endlos lange weiterführen können, wenn nicht meine Mama die glorreiche Idee gehabt hätte, schon am Vorabend nach München zu fahren, wo am nächsten Morgen um 7:10 mein Flieger starten sollte.

So ließen wir, anstatt dass ich zu Hause alle in den Wahnsinn trieb, den Abend gemütlich in einem Münchner Gastgarten ausklingen.

Pauli, ich, Luki & meine Mama, mein Papa als der Fotograf fehlt wie immer auf den Fotos

Mit großem Gepäck ging es dann am nächsten Morgen, dem Dienstag, 1.Juli 2008, auf zum Flughafen.


Als umsichtige Reisende hatte ich mich natürlich im Vorfeld informiert, wie viele Gepäcksstücke welchen Gewichtes ich auf meine große Reise mitnehmen durfte. Eine Mitarbeiterin des Münchner Flughafens, deren Kompetenz nur noch von ihrer Freundlichkeit übertroffen werden konnte, erteilte mir diese Auskunft auch mehr oder weniger bereitwillig: "Ja?" "Ja grüß Gott Litzlbauer mein Name, ich hätte EINIGE (zur Erklärung, einige ist ungleich eine!) Fragen zu meinem Flug xxx über London nach Melbourne!" "Ja?" "Ist bei diesem Flug ein Check In am Vorabend möglich?" "Nein!" "Aha und dann ..." ... TUT-TUT-TUT ... "Ja?" " Grüß Gott, ich hätte Fragen zu meinem Flug xxx." "(erbost) Sie haben doch gerade angerufen und ich habe Ihnen erklärt dass ein Vorabend-Check In nicht möglich ist!" "(mit unverändert freundlicher Stimme) Das ist vollkommen richtig, aber wenn Sie einverstanden sind, würde ich gerne noch weitere Fragen stellen!" "Ja?" "Wie viele Gepäcksstücke sind auf diesem Flug erlaubt?" "Zwei zu je 20 kg!" "Herzli ..." ... TUT-TUT-TUT

Wie sich am Flughafen herausstellte, war diese mühsam erlangte Information auch noch falsch und ich musste für mein zweites Gepäcksstück stolze 90 Euro Aufschlag für Übergepäck zahlen.


Nachdem das erledigt war, gab es noch ein schnelles Frühstück, bevor ich meine Familie und meinen Schatz zum letzten Mal für sehr lange Zeit umarmen und drücken durfte.

Und dann hieß es auch schon:


BYE-BYE EUROPE!

Der ist reich, dem das Leben die Abschiede schwer macht ...

... (Alfred Grünewald)

Ihr Lieben! Ihr werdet es kaum glauben: Es ist 8 Uhr abends, ich sitze hier im Computerraum des Student Village an MEINEM Laptop und benutze ... das INTERNET, ENDLICH!!!

Das bedeutet, dass ich ab jetzt mehr Zeit habe, mich meinem Blog zu widmen, da dies nicht mehr während der Arbeitszeit passieren muss, und dass ich jetzt endlich Fotos liefern kann!
Und weil ich euch kein Ereignis der letzten Wochen vorenthalten möchte, werde ich an dieser Stelle noch ein mal ganz von vorne anfangen, und zwar mit dem Wochenende vor meinem Abflug.


Nachdem ich mich im Laufe der letzten Wochen schon von den meisten meiner Freunde verabschiedet hatte, standen mir an meinem letzten Sonntag in der Heimat noch einige besonders schwere Abschiede bevor. Bei allem was die österreichische Küche an Leckereien zu bieten hat, waren im Laufe des Tages meine (fast, eine fleißige Studentin in Wien musste über ihren Büchern sitzen und lernen ...) sämtlichen Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins zu Gast:

die Eltern meines Papas und meine Wenigkeit mit verklärtem Blick

die Eltern meiner Mama im Bild mit leckerer Apfel- Blätterteigschnecke

im Hintergrund zu sehen mein Schatz Luki, die Freundin meines Bruders Lisa & mein Bruder Paul
im Vordergrund mein Onkel Wolfgang und meine Tante Gaby

von links nach rechts meine Cousine Anna, mein Cousin Lukas, ich beim Geschenke auspacken, Luki und Lisa

ich am schnabulieren, wie den ganzen Tag (man weiß ja nie was kommt ... :-)), mein Onkel Michi und meine Tante Isa

von links nach rechts meine Cousins Benjamin, Johannes und Jakob bestens unterhalten von meinem Bruderherz

Schön dass ihr alle da wart und vielen Dank für all die lieben, nützlichen und amüsanten Geschenke! :-)

Montag, 14. Juli 2008

Ja sie lebt noch! :-)

Hier mal wieder ein kurzer (Foto-loser ;-() Lagebericht von der Uni aus, da ich schoen langsam bezweifle hier JEMALS Zugang zum World Wide Web zu erlangen.

Mir geht' s gut! :-) Nachdem meine gute Laune gegen Ende der letzten Woche schon etwas gelitten hat (noch ein bisschen verkuehlt, Isolation vom Rest der Welt, Sauwetter obwohl es in Melbourne angeblich so gut wie nie regnet und bei Regen jeder den Kopf schuettelt und mir beteuert "That' s not Melbourne!", verlassene Uni und ausgestorbenes Student Village ...), habe ich am Wochenende alles unternommen um mich in diesem Staedtchen ein bisschen heimischer zu fuehlen und mittlerweile kann ich sagen: "Ja, es gefaellt mir hier!".
Seit gestern scheint endlich wieder die Sonne und ich habe meine Freizeit damit verbracht die Innenstadt zu erkunden (zumindest einen kleinen Teil davon, denn hier gibt's wirklich viel zu sehen!), in verschiedenen Coffeeshops herumzusitzen und australische Zeitungen und Magazine zu lesen, das eine oder andere Geschaeft mit meinem Besuch zu beehren und der Gesellschaft wegen Small Talk mit einfach jedem zu fuehren.
Ausserdem scheint langsam doch ein bisschen Leben ins Village zu kommen und seit Freitag ist meine Kollegin im Labor, Joanne, aus ihrem Urlaub zurueck, weswegen ich auch auf der Uni jetzt ein bisschen mehr Ansprache habe. Joanne ist in meinem Alter (also 19 *raeusper* e ... ach ... lassen wir doch das mit dem Alter! ;-)) und dem ersten Eindruck nach eine sehr, sehr Nette (gluecklicherweise, da ich sie ja schon im Vorhinein dazu auserkoren habe meine Freundin zu werden ;-))! Beneidenswerterweise wohnt sie in einem Haus am Strand (das will ich auch!!) und von ihr habe ich schon den einen oder anderen wertvollen Tip erhalten, z.B. weiss ich jetzt wo man hinfahren muss um Kaengurus zu fuettern und zu streicheln. :-) Ich denke dabei handelt es sich um eine Art Zoo, leider liegt der etwas ausserhalb und es wird wohl noch einige Wochenenden dauern, bis ich dort hinkomme, weil noch 1000 andere Dinge auf meiner imaginaeren "To do -Liste" stehen! Also bleibt dran und vielleicht seht ihr ja IRGENDWANN sogar ein Mal Fotos ...

Montag, 7. Juli 2008

Kurzes Update ...

Um mir nicht nachsagen lassen zu muessen, ich waere schreibfaul oder haette euch schon nach so kurzer Zeit vergessen (was natuerlich definitiv nicht der Fall ist!), hier ein kurzes Update in puncto Internetanschluss etc. Grundsaetzlich sind ja hier im Moment Winterferien (was bedeutet dass sowohl die Uni als auch das Studentenheim recht ausgestorben sind :-() und urspruenglich wurde mir gesagt, dass ich erst inskribieren kann, wenn die vorbei sind, was hiesse, dass ich neben einigem anderen auch noch zwei weitere traurige Wochen lang ohne Internet auskommen muesste. Weil aber fuer mich wie immer andere Regeln gelten (Forschungssemester und so), hab ich morgen Mittag einen Termin mit einer Phil, und ich hoffe sehr dass die mich einschreiben kann und ich dann nicht mehr von der restlichen Welt abgeschnitten bin! Und dann gibts endlich Fotos und viel ausfuehrlichere Berichte! :-)
Mein oesterreichisches Handy funktioniert uebrigens auch nur hin und wieder, falls irgendjemand schon tagelang auf ein Sms oder einen Anruf von mir wartet!

Ansonsten geht' s mir ganz gut (alle hier sind total nett, bemuehen sich mir die Eingewoehnung so leicht wie moeglich zu machen und fragen mich ca. alle 5 Minuten, ob ich mich wohl fuehle oder vielleicht bei irgendetwas Hilfe brauchen kann ...), obwohl ich mir selbstverstaendlich (wie immer auf langen Fluegen) eine Erkaeltung eingefangen habe und die auch gleich auf der Uni verbreitet habe (ich tu alles um mich beliebt zu machen :-)). Daher verlief mein erstes Wochenende in Melbourne ausgesprochen ereignislos mit Tee trinken und schlafen. Aber das wird sich bald aendern!! ;-)

Donnerstag, 3. Juli 2008

ANGEKOMMEN!!

Hallo ihr Lieben! Bin gestern Nacht nach etwa 30 stuendiger (vielleicht kann ich noch herausfinden, wie man auf dieser Tastatur Umlaute eingibt, bzw weiss das sicher jemand von euch, oder?) Reise wohlbehalten in Melbourne angekommen. Dort wurde ich wie abgemacht von meinem zukuenftigen Betreuer auf der Uni vom Flughafen abgeholt und konnte, was bis zum Schluss unklar war, gleich mein Zimmer im Studentenheim beziehen. Im Moment sitze ich an meinem zukuenftigen Arbeitsplatz auf der Victoria Uni (ich hab hier sogar ein eigenes Buero UND ein Namensschild und das Labor ist riesengross und hell und bietet Blick ueber die Innenstadt, Parks, und einen Fluss dessen Namen ich noch nicht weiss :-)), dem einzigen Ort, an dem ich im Moment Internetzugang habe. Ausfuehrlichere Berichterstattung und vor allem Fotos folgen sobald ich es geschafft habe, auch meinen Laptop online zu kriegen. Stay tuned ...